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SoLonely – Betrachtungen zu Einsamkeit – einsame Betrachtungen
Im Angesicht der Krise haben wir weiter gemacht. Wir sind Umwege gegangen, haben Entscheidungen getroffen und wieder verworfen, mussten die für Mai geplante Premiere verschieben, zusätzliche Treffen anberaumen, Versicherungen anpassen, Hygienekonzepte abstimmen, Förderer informieren, den Text neu schreiben. Unser wichtigster Aufführungsort im öffentlichen Raum war nicht mehr möglich. Wir haben uns darauf eingestellt, nun nicht vor hundertzwanzig Menschen pro Aufführung zu spielen, sondern vor dreiundzwanzig. Doch wir haben weiter gemacht. Alle. Von den Schauspielern bis zum Techniker sind alle dabei geblieben, auch wenn es hieß, wir proben ab jetzt in kleinen Gruppen in mehreren Schichten, oder im Freien auch bei unwirtlichem Wetter. So wurde unsere Arbeit ein leidenschaftliches Plädoyer für unser Verständnis von Kultur. Eine Notwendigkeit. Das Kulturzentrum Giesinger Bahnhof mit Sara Sepheri hat uns aufgenommen mit der verlässlichen Zusage, dass wir hier spielen können. Komme, was wolle. Das ganze künstlerische Team hat sich bereit erklärt, drei Aufführungen mehr zu spielen, damit wir mehr Menschen erreichen. Und unsere Regisseurin Anette Weber hat neue Formen gefunden, die dem Kontext dieser komplizierten Zeit entsprechen und mit den Möglichkeiten des Raumes spielen, inhaltlich wie formal. Die Begrenzungen hat sie szenisch aufgebrochen. SO LONELY nähert sich dem drängenden Thema der Einsamkeit an. Denn Einsamkeit ist schon immer und gerade jetzt ein Thema. (10/2020)