Worum es geht:
Die deutsche Kultur des Gedenkens an den Holocaust erreicht gerade junge Menschen immer weniger. Bald wird es keine lebenden Zeitzeugen mehr geben. Angesichts eines erstarkenden Nationalismus und wachsender Demokratiefeindlichkeit braucht es aber unbedingt neue Formen der Erinnerung. BRINGING THEM BACK ist gemeinsam mit einer Gruppe junger Menschen aus München entstanden.
Gedenkveranstaltung am Kaunas-Gedenktag 25. November 2022
URAUFFÜHRUNG der Komposition „Memorias Liminal“ mit Aufführung BRINGING THEM BACK – junge menschen gedenken
am Kaunas Gedenktag in Erinnerung an die 998 Münchner Juden,
die am 25. November 1941 in Kaunas ermordet wurden.
„Inspirierend! Die Nachricht, daß es in München junge Menschen gibt, die sich für das Gedenken einsetzen – und zwar durch von ihnen selbst kreierte Formen. Das gab mir die Inspiration für meine Gedenkkomposition,“ berichtet Münir Beken, Komponist und Professor von World Music and Composition an der University of California Los Angeles.
Das Ergebnis dieser Inspiration – „Memorias Liminal“ – wurde am Kaunas Gedenktag, dem 25. November 2022, im Saal X des Gasteig HP8 von der Bayerischen Kammerphilharmonie uraufgeführt. Am 25. November 1941 wurden 998 Münchener Juden in Kaunas, Litauen ermordet.
„Das Thema von „Memorias Liminal“ ist Umwandlung, und genau das ist, was die jungen Menschen von Generation Commemoration geschafft haben: sie haben das Gedenken umgewandelt,“ erklärt Münir, dessen Arbeit häufig Elemente aus seiner Kindheit in der Türkei beinhaltet.
„Wir bei Generation Commemoration bringen das Gedenken auf die Straße, zu den Menschen. Wir bringen es in ihre Herzen und Seelen – durch unsere Raps, Gedichte und Aufführungen“ so Young Rapper Eloy Cicic (17 Jahre).
Das Stück wird gespielt von der Bayerischen Kammerphilharmonie unter der Leitung des Dirigenten Artem Lonhinov. Die Sätze: I. „Spatium Liminal“, II. „Personae
Liminal“ III. „Time Liminal“. Beim mittleren Satz übernimmt Iaroslava Kurokhtina mit ihrer ukrainische Lautenzither Bandura den Solopart. Iaroslavas Musik gibt
Ausdruck zur Grausamkeit des gegenwärtigen Angriffskrieges, und schlägt dadurch den Bogen zur Gegenwart.
Mitwirkende
Komposition: Prof. Dr. Münir N. Beken, Associate Professor of World Music Theory and Composition, UCLA Herb Alpert School of Music. L.A., California
Orchester: Bayerische Kammerphilharmonie (Vorstand: Valentin Holub)
Dirigent: Artem Lonhinov
Bandura, ukrainische Lautenzither: Iaroslava Kurokhtina
Mobile Gedenkformate der Generation Commemoration: junge Leute aus München Projektleitung: Terry Swartzberg
Künstlerischer Beratung: Barry Goldman
Workshops Rap und Poetry: Alexander Adler und Frank Klötgen
TechnikArt: Kamil Plonka
Produktion: Sabine Böhlau, kairosis gemeinnützige UG
Mit freundlicher Unterstützung von: Postcode Lotterie, Kulturreferat der LHS München, Abt. public history, Sparda Bank München